OeNB-Studie zur Vermögensverteilung

Wirtschaft und Arbeit
Wien
BSA Döbling
Mittwoch,
14
.11.
2012
19.00 Uhr

Bezirkszentrum Döbling

1190 Wien, Billrothstraße 34

Mag. Pirmin Fessler (Studienautor, Abteilung für volkswirtschaftliche Analysen der OeNB)

Peter Mooslechner, Martin Schürz und Pirmin Fessler von der OeNB lieferten mit ihrem Bericht erste Ergebnisse des Household Finance and Consumption Survey (HFCS) des Eurosystems für Österreich. Im HFCS werden Sachvermögen, Finanzvermögen und Verschuldung erfasst, womit erstmals das Nettovermögen privater Haushalte in Österreich analysiert werden kann. Die Studie ist Teil einer von der EZB in allen 17 Euro-Staaten in Auftrag gegebenen, europaweit einheitlich gestalteten Untersuchung der Vermögensverteilung in Europa, welche das Nettogesamtvermögen – das Sach- und Finanzvermögen abzüglich Verschuldung – der Haushalte mittels neuester Befragungsmethoden erhebt und eine einzigartige Datenbasis bietet. Nach Fertigstellung aller Länderstudien wird erstmals ein internationaler Vergleich der Vermögensbestände über alle 17 Euro-Staaten möglich. Die ersten Ergebnisse dieser Datenanalyse zeigen, dass das akkumulierte Nettovermögen in Österreich im Umfang von ca. 1.000 Milliarden Euro extrem stark konzentriert ist. Es gibt sehr viele Haushalte mit einem geringen Nettovermögen und sehr wenige Haushalte mit sehr hohem Nettovermögen. Wir werden die wichtigsten Ergebnisse präsentiert bekommen und mit dem Studienautor diskutieren.

Ein paar wichtige Zahlen aus der Studie: 40 Prozent der Haushalte, die größte Gruppe, haben ein Nettovermögen zwischen 0 und 50.000 Euro, nur 11 Prozent ein Vermögen von mehr als 500.000 Euro. 10 Prozent der Haushalte verfügen über ein Nettovermögen von weniger als 1.000 Euro, Das Medianvermögen beträgt 76.000 Euro, die Hälfte aller Haushalte besitzt also weniger. Der Durchschnittswert der Nettovermögen liegt bei ca. 265.000 Euro, wobei mehr als 75 Prozent über weniger Vermögen verfügen. Der Gini-Koeffizient beträgt für die österreichische Vermögensverteilung einen Wert von 0,76 und liegt somit im internationalen Vergleich sehr hoch. Einen wichtigen Anteil an Vermögenszuwächsen haben Erbschaften, der Medianwert liegt bei rund 163.000 Euro.