Der Wirtschaftsforscher war zuletzt Gastredner beim BSA-Bundestag 2014 in Linz und setzte sich unter anderem mit der ökonomischen Realpolitik der Sozialdemokratie, und auch der Christdemokratie, sowie mit deren finaler Kapitulation angesichts der Zustimmung zum Fiskalpakt, dem Mangel, eigene Mitglieder und SympathisantInnen, die für sozialdemokratische Werte eintreten wollen und bemerken, dass etwas fundamental schief läuft, mit eigenen Konzepten und Argumenten zu versorgen, kritisch auseinander.
Gemeinsam mit Stephan Schulmeister wollen wir eine erforderliche Analyse der eigenen Stärken und Schwächen sowie jener der politischen Mitbewerber und eine Standortbestimmung durchführen, dabei einige aufgeworfene Fragestellungen vertiefen: Sind die Ideen von Keynes als die identitätsstiftende Basis für Ziele und den Erfolg der Sozialdemokratie zu sehen? Welche anti-keynesianischen Theorien wurden mit den Zielen der Deregulierung der Finanzmärkte und der Diskreditierung von Vollbeschäftigungspolitik und Sozialstaat entwickelt? Wie wurden Sozialabbau und Lohnkürzungen zu "Sachzwängen" erklärt?
Vertiefte die Sparpolitik die große Krise nach 2008 in Europa zu einer Depression? Welchen Anteil hat die Sozialdemokratie an der Entwicklung der letzten Jahrzehnte? War eine neoliberale Selbstentmündigung der Politik zu beobachten? Wurde in der Sozialdemokratie der fortschreitende Verlust von Identität und Orientierung mit dem "dritten Weg" kaschiert? Muss man in der Politik eigene Kommunikationswege aufbauen? Überzeugt der Vorschlag einer "Millionärssteuer" wenig? Sollten Steuersenkungen oder Maßnahmen zur Bewältigung der großen Probleme finanziert werden? Worin liegen die Alternativen, um zu investieren, Netto-Einkommen zu erhöhen, die Wirtschaft zu beleben und Arbeitsplätze zu schaffen?