"Wir sind Europäer. Österreicher bleiben wir."

Auftrag an pro-europäische Kräfte noch mehr für die europäische Idee zu tun
Europa und Internationales
Montag,
23
.6.
2014
 
Wien
BSA Döbling
BSA Mariahilf

Am 23. Juni begrüßten der BSA-Döbling und der BSA-Mariahilf bei einer gemeinsam organisierten und von Alexander Prummer moderierten Buchpräsentation die Autorin und langjährige Europa-Redakteurin des Kurier Dr.in Margaretha Kopeinig, die ihr Buch "Der dreizehnte Stern - Wie Österreich in die EU kam" präsentierte. Die Journalistin hat bereits vor 20 Jahren als Korrespondentin für die Tageszeitung Kurier schriftliche Aufzeichnungen während der Beitrittsverhandlungen in Brüssel gesammelt, selbige samt ihren eigenen Erfahrungen in die Bewertung und Beschreibung des Integrationsprozesses einfließen lassen. Das Buch selbst ist keine wissenschaftliche Abhandlung, sondern basiert auf Interviews mit Franz Vranitzky, Erhard Busek, Brigitte Ederer, Franz Fischler und weiteren Zeitzeugen. Diese geben einen spannenden Einblick, was sich hinter den Kulissen der Beitrittsbemühungen abgespielt hat, die mit der für die damalige Bundesregierung erfolgreich ausgegangenen Volksabstimmung über den EU-Beitritt am 12. Juni 1994 mit 66% Zustimmung positiv beendet werden konnten.

Margaretha Kopeinig beschrieb anhand der Plakates aus dem Jahr 1994 zur EU-Volksabstimmung "Wir sind Europäer. Österreicher bleiben wir." die Spannung des Beitrittes zur Europäischen Union, zumal die große Koalition aus SPÖ und ÖVP mit ihrer Entscheidung, den EU-Beitrittsantrag zu stellen, einen großen und mutigen Schritt machte, um Österreich fest in Europa zu verankern. Die Journalistin ging auch auf die Situation Österreichs im Jahr 1989 ein, vor dem Hintergrund die politische Elite des Landes Bewusstsein für eine bessere Zukunft Österreichs, Fantasie, Wahrnehmungsfähigkeit und Verantwortungsbereitschaft zeigte. Insbesondere der früherere Bundeskanzler Franz Vranitzky und der seinerzeitige Außenminister Alois Mock waren vom EU-Betritt überzeugt und davon, dies per Referendum den Wählern vorzulegen.

Die Buchautorin skizzierte in ihren Ausführungen nicht nur, welche politischen und ökonomischen Hürden genommen werden musste, als Österreich der EU beigetreten ist, sondern ging in der langen Diskussion mit dem interessierten Publikum besonders auf die EU als ein zentrales politisches Thema, EU-Information für die Bevölkerung und die Situation nach der EU-Wahl 2014, bei der eine Generation erstmals stimmberechtigt war, für die die EU von Geburt an zur Lebensrealität gehört, ein. Aus Sicht der Europa-Redakteurin kann die Zukunft für Österreich nicht die Isolation in Nationalismus, sondern nur das Bewusstsein und Handeln für Europa und seine internationale Verflechtung sein, einem Ziel, dem sich Margaretha Kopeinig als Journalistin, Europäerin und Österreichin verantwortlich und verpflichtet fühlt.

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