In Kooperation mit der Döblinger Bildung fand am 22. April die Buchpräsentation "Die Identitären - Handbuch zur Jugendbewegung der Neuen Rechten in Europa" statt. Die BuchautorInnen Julian Bruns, Kathrin Glösel und Natascha Strobl präsentierten in einem exzellent aufgebauten und strukturierten Vortrag basierend auf Text-, Bild-, Musik- und Videomaterial Aktionismus und AktivistInnen der neuen rechten Jugendbewegung in Europa und brachten deren Zielgruppen, Feindbilder und ihre europaweiten Ablegen näher. Die BuchautorInnen befassten sich nach dem ersten Auftritt der identitären Gruppe "Der Funke" nicht nur mit der Organisation und ihrem politischen Umfeld, sondern beleuchteten die "Neue Rechte" wissenschaftlich. Julian Bruns, Kathrin Glösel und Natascha Strobl verfolgen in ihrem Buch einen ideologiekritischen Ansatz und zeichnen nach, in welche politische Logik sich die Thesen der Identitären einordnen lassen sowie auf welche Theorien und vorhandene Literatur sie sich dabei stützen.
Die "Neue Rechte" begann im Jahr 2011 mit Plakaten und Stickern, die AktivistInnen zunäst ohne Logo an der Universität Wien verteilt haben. Statt platten Parolen oder bekannt deutschtümelnden Burschenschafter-Sprüchen gaben sie sich intellektuell, umhüllten sich mit Zitaten von Oswald Spengler und Carl Schmitt, zierten ihre Flyer mit Bildern aus bekannten dystopischen Filmen oder stilisierten sich selbst als Wanderer über ein städtisch-modernes Nebelmeer. Die BuchautorInnen legten in ihrem Vortrag die Ideologie der Identitären offen, erläuterten deren Strategie und zeichneten eindrucksvoll persönliche Verstrickungen und grenzüberschreitende Netzwerke der "Neuen Rechten" nach.
Die TeilnehmerInnen brachten sich aktiv ein und nutzten die Gelegenheit für viele wichtige Fragen an die WissenschaftlerInnen, um mehr über die politische Verortung, die historischen Vorläufer, die unterschiedlichen Ländergruppen, Ideologie, Kommunikation und Antriebskraft der "Neuen Rechten" zu erfahren.
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