Das Überleben ist eine Verpflichtung

Solange es uns möglich ist, werden wir dafür kämpfen, dass das, was uns passiert ist, niemals wieder einem Menschen geschehen wird.
Bildung, Kultur und Medien
Europa und Internationales
Innen- und Kommunalpolitik
Donnerstag,
14
.11.
2013
 
Wien
BSA Döbling

Der BSA-Döbling lud gemeinsam mit der Döblinger Bildung und den FreiheitskämpferInnen Währing-Döbling 75 Jahre nach den Novemberpogrom 1938 am 14.11.2013 zu einem Zeitzeugengespräch mit der Publizistin Freda Meissner-Blau, der Journalistin Dr.in Susanne Scholl sowie zweier Überlebender der NS-Konzentrationslager Prof. Rudolf Gelbard, der von 1942 bis zur Befreiung 1945 im KZ Theresienstadt inhaftiert war, und Prof. Rudolf Sarközi, der 1944 im KZ Lackenbach geboren wurde, in das Dokumentations- und Informationszentrum der Roma.

Zu Beginn machte Rudolf Gelbard in seinem Vortrag 17 Hauptverbrechen der Nationalsozialisten zum Thema und verdeutlichtete in weiterer Folge das Vermächtnis der ehemaligen Häftlinge für alle KZs, die über die Verbrechen, deren Zeugen sie geworden sind, solange es ihnen möglich ist, berichten werden. 

"Wir, die Überlebenden, sind nicht nur den Toten verpflichtet, sondern auch den kommenden Generationen. Wir müssen unsere Erfahrungen an sie weitergeben, damit sie daraus lernen können. Information ist Abwehr!"

Danach berichteten die ZeitzeugInnen eindrucksvoll in dem von Sepp Stranig moderierten Gespräch über Verfolgung und Ermordung ihrer Angehörigen während der NS-Diktatur, dazu Susanne Scholl:   

"Die Novemberpogrome waren der Anfang, am Ende waren meine vier Großeltern tot."

Eine aktive und reflektierte Erinnerungspolitik für die Zukunft, eine lebende Kultur des Gedenkens und Erinnerns sind Beiträge für eine aufgeklärte Zukunft, denn mit den Worten des Philosophen George Santayana sind die, die sich des Vergangenen nicht erinnern, dazu verurteilt, es nochmals zu erleben.

Veranstaltungsankündigung