Das Kapital im 21. Jahrhundert

Agenda für eine neue Diskussion über Wohlstand und Ungleichheit in der nächsten Generation
Europa und Internationales
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Mittwoch,
25
.6.
2014
 
Wien
BSA Döbling

Am 25. Juni 2014 luden der BSA-Bezirksklub und die Sektion 4 der SPÖ-Döbling gemeinsam zu einem offenen Diskussionsabend zu "Capital in the twenty-first century", das neuste Buch des französischen Ökonomen Thomas Piketty, Professor für Volkswirtschaft an der Paris School of Economics. Eine Zusammenfassung des Buches sowie die möglichen politischen Ableitungen stellte den ausgesprochen interessierten Gästen Mag. Matthias Schnetzer, Lektor für "Politische Ökonomie und Theoriegeschichte" sowie für "Wirtschafts- und Finanzpolitik" an der WU Wien sowie Mitarbeiter der Abteilung Wirtschaftswissenschaft und Statistik der AK-Wien, vor.

Der Experte ging in seiner Präsentation einigen spannenden Fragenstellungen nach, der Konzentration von Wohlstand, den Chancen für ökonomisches Wachstum, nach der langfristigen Evolution von Ungleichheit, wie Akkumulation und Distribution von Kapital funktionieren, welche dynamischen Faktoren hierfür entscheidend sind. Im Buch untersucht Thomas Piketty Daten aus 20 Ländern, mit Rückgriffen bis ins 18. Jahrhundert, um die entscheidenden ökonomischen und sozialen Muster freizulegen. Seine Ergebnisse verändert bereits die Debatte, da bislang die geeigneten Daten und eine klare Theorie fehlten.

In der von Aurelia Libal und Thomas Moldaschl organisierten und moderierten Diskussion gingen nach den fundierten Ausführungen des Lektors die TeilnehmerInnen auf verschiedene Fragen vertieft ein, so etwa auf die stetige Anhäufung von privaten Vermögen, die Steigerung von Vermögen im Vergleich zum Bruttonationaleinkommen, die Höhe von Erbschaften, wobei "die Reichen" durchschnittlich 300.000 Euro erben sowie die verschiedenen Funktionen von Vermögen, die von der Höhe des Vermögens abhängen.

Als mögliche politische Handlungsansätze gegen die zunehmende Ungleichheit wurden stark progressive vermögensbezogene Steuern, wobei Vermögen bis zu 1 Mio. steuerfrei, Vermögen von 1 bis 5 Mio. mit 1%, ab 5 Mio. mit 2% zu besteuern wären, eine Anhebung der Steuersätze für die Top-Einkommen sowie Transparenz und demokratische Kontrolle von Kapital, dem widerspricht das Bankgeheimnis, debattiert.

Veranstaltungsankündigung