Die Massenradikalisierung, die geforderte Mitte und keine falsche Toleranz - Im Gespräch mit Julia Ebner, Wolfgang Kraushaar und Beate Küpper

Wie fällt die Mitte Extremisten zum Opfer und wie kann die Demokratie im Angesicht multipler Krisen wehrhaft bleiben?
Bildung, Kultur und Medien • Europa und Internationales • Innen- und Kommunalpolitik
Wien
BSA Döbling
Dienstag,
11
.4.
2023
18.00 Uhr

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Dr.in Julia Ebner (Publizistin, Politikberaterin bei UNO, NATO und Weltbank in Fragen des Extremismus, Forscherin am Institute for Strategic Dialogue in London und am Centre for the Study of Social Cohesion ander Universität Oxford und Autorin "Massenradikalisierung")

Dr. Wolfgang Kraushaar (Politologe, Forscher in der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur, assoziiert am Hamburger Institut für Sozialforschung, und Autor "Keine falsche  Toleranz")

Univ.-Prof.in Dr.in Beate Küpper (Psychologin, Professorin für Soziale Arbeit in Gruppen und Konfliktsituationen an der Hochschule Niederrhein und Autorin "Die geforderte Mitte")

Noch vor wenigen Jahren zielten ExtremistInnen auf den Rand, auf EinzelgängerInnen und weit Abgetriebene, doch seit der Gesundheitskrise und der Ukraine-Krise ist die Radikalisierung zum Massenphänomen geworden. In jedem Freundeskreis, in jeder Familie scheren Menschen aus. Radikale, brandgefährliche Massenbewegungen aus QuerdenkerInnen, QAnmon und ImpfgegnerInnen entstehen, die aus der Mitte der Gesellschaft rekrutiert werden. Die extremsten Ausprägungen bleiben nicht länger in den Nischen, selbst Menschen, die sich als moderat denkend bezeichnen und in der politischen Mitte verorten würden, geben diesen immer häufiger nach. Vom Sturm auf das Kapitol in Washington D.C. über die dunkelsten Ecken des Internets bis auf die Straßen Europas nehmen extremistische Tendenzen zu, der Extremismus ist in Europa und den USA auf dem Vormarsch. Radikale Parteien konnten sich seit Jahren etablieren oder weiter profilieren, die Herausforderung betrifft  Institutionen, Medien und Parteien. Ursprünglich randständige Subkulturen verstanden die sich ausbreitende gesellschaftliche Unsicherheit strategisch zu nutzen, haben sich globale Netzwerke aufgebaut, alternative Mediensysteme geschaffen, stetig den öffentlichen Diskurs verschoben und die extremistischen Ideen nachhaltig im politischen Mainstream verankert.

Aus organisatorischen Gründen wird höflich um Anmeldung(en) per Mail unter doebling@bsa.at gebeten.