Weniger Energieverbrauch, mehr Energieeffizienz und die Energiesicherheit - Im Gespräch mit Sigrid Stagl, Christian Holler, Michael Böheim und Rainer Baake

Wie muss die Energiewende gelingen?
Europa und Internationales • Innen- und Kommunalpolitik • Umwelt und Infrastruktur
Wien
BSA Döbling
BSA Alsergrund
BSA Rudolfsheim-Fünfhaus
Bundesfachgruppe Medienberufe im BSA
Dienstag,
22
.11.
2022
18.00 Uhr

Zoom App

-, Download unter https://zoom.us/

Teilnahmelink: https://us02web.zoom.us/j/84727250875

 

Dipl.-Vw. Rainer Baake (Ökonom, Direktor der Stiftung Klimaneutralität, Klima- und Energieexperte mit langjähriger Erfahrung in der öffentlichen Verwaltung, Staatssekretär im Bundesumweltministerium und Energiestaatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium der Bundesrepublik Deutschland a.D. und Gründungsdirektor von Agora Energiewende)

MMMag. Dr. Michael Böheim (Ökonom, Jurist, Philosoph, Senior Economist am Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung WIFO mit dem besonderen Forschungsschwerpunkt Industrie, Wettbewerb, Regulierungsökonomie und Regulierugspolitik, Universitätslektor, Projektmanager im Rahmen des European Competitivness Report der Europäischen Kommission und ehemaliges Mitglied der Österreichischen Wettbewerbskommission)

Univ.-Prof. Dr. Christian Holler, MBA (Astrophysiker, Autor „Erneuerbare Energien – ohne heiße Luft“ und "Erneuerbare Energien  - Zum Versehen und Mitreden", Professor für Ingenieurmathematik an der Fakultät für angewandte Naturwissenschaften und Mechatronik der und Innovationsprofessor für Lehre an der Hochschule München)

Univ.-Prof.in Dr.in Sigrid Stagl (Ökonomin, Professorin mit den Schwerpunkten Nachhaltiges Arbeiten, Ökologische Makroökonomie, integrierte Bewertungsmethoden und sozioökonomische Theorien des Handelns, dem empirischen Fokus auf Energie und Nahrungsmittel, Leiterin des Instituts für Ökologische Ökonomie, stellvertretende Vorständin des Departments für Sozioökonomie, Co-Direktorin des Kompetenzzentrums Sustainability Transformation and Responsibility an der Wirtschaftsuniversität Wien)

Die Energie- und Klimawende ist sozial gerecht zu gestalten, um jedem Menschen die Teilhabe an einer klimaneutralen Zukunft zu ermöglichen, multiple Krisen haben die Situation verschärft und die Bedeutung einer sicheren und leistbaren Energieversorgung verdeutlicht. Jede in Europa gesparte Kilowattstunde Energie leistet einen Beitrag für die Unabhängigkeit, senkt den Kostendruck und hilft, die Klimaziele zu erreichen. Um Freiheit und Sicherheit zu gewährleisten, ist in Europa die Energieabhängigkeit in die öffentliche Aufmerksamkeit gerückt, neben der Beschaffung alternativer Rohstoffe, um politisch und energiepolitisch unabhängiger von Lieferungen aus Russland zu werden, werden Maßnahmen gesetzt, um den Ausbau der erneuerbaren Energien, die Reduktion des fossilen Energieverbrauches zu forcieren, Energie zu sparen und erneuerbare Energien auszubauen. In Europa wurden Kampagnen für das Energiesparen wie etwa die „Mission 11“ in Österreich, um durch kleine Änderungen des Verhaltens elf Prozent Energie gemeinsam einzusparen, als gemeinsame, als gesellschaftliche Aufgabe präsentiert, bei der sich Bund, Länder, Gemeinden, einige BürgerInnen und Unternehmen, die dieses Anliegen teilen, im eigenen Wirkungsbereich, Arbeits- und Lebensumfeld für mehr Energieeffizienz und weniger Energieverbrauch einsetzen.

In Europa herrscht als eine Folge des Ukraine-Krise die größte Energieknappheit seit Jahrzehnten, die Preise für fossile Energie, vor allem für Erdgas, erreichen nie zuvor gekannte Höhen. Vorkommnisse, wie der Anschlag auf die Nordstream-Pipelines, führen Europa vor, wie abhängig und erpressbar man bei der Energieversorgung geworden ist. Das verpflichtende Stromsparen ist als eine bereits beschlossene Maßnahme für Zeiten hoher Nachfrage vorgesehen, wenn besonders viel Gas zur Deckung des Strombedarfs benötigt wird und der Strom dadurch entsprechend teuer ist. Das verbindliche Stromsparziel liegt bei fünf Prozent, wobei den Mitgliedsstaaten der Freiraum eingeräumt wird, sowohl die Spitzenstunden als auch die Maßnahmen zur Erreichung der verbindlichen Ziele selbst zu bestimmen. Nicht verpflichtend ist eine Forderung der EU-Kommission an die Mitgliedstaaten, die gesamte Stromnachfrage bis 31. März 2023 um mindestens zehn Prozent zu senken, um durch diesen reduzierten Stromverbrauch den Gasanteil zur Stromerzeugung zu reduzieren und sowohl die Preise als auch die Abhängigkeit von Gas zu senken. Woher Österreich die Energie bezieht, wie sicher die Versorgung ist und wie stabil die Netze sind, ist entscheidend für jede Einzelne, jeden Einzelnen, die Gesellschaft, die Umwelt und den Wirtschaftsstandort.

Aus organisatorischen Gründen wird höflich um Anmeldung(en) per Mail unter doebling@bsa.at gebeten.