Zeitenwende in der Weltpolitik, Aufbruch in ein neues Jahrzehnt: Im Gespräch mit Sigmar Gabriel und Christian Kern

Mehr Mut und Verantwortung in ungewissen Zeiten?
Wien
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BSA Simmering
Vereinigung sozialdemokratischer Angehöriger in Gesundheits- und Sozialberufen
Vereinigung Sozialdemokratischer Universitäts- und FachhochschullehrerInnen
Dienstag,
1
.6.
2021
18.00 Uhr

Zoom App

-, Download unter https://zoom.us/

Sigmar Gabriel (Autor "Mehr Mut! Aufbruch in ein neues Jahrzehnt", Vorsitzender der Atlantik-Brücke e.V. sowie Vizekanzler und Bundesminister mit den Zuständigkeiten für Umwelt, Wirtschaft und Äußeres der Bundesrepublik Deutschland a.D., ehemaliger Ministerpräsident von Niedersachsen und früherer Bundesparteivorsitzender der SPD)
 

Christian Kern (Geschäftsführender Gesellschafter, Direktor der Blue Minds Company, Vorsitzender des israelischen Energy-AI Startup Fsight/HodHasharon, Präsident der Austrian Chinese Business Association ACBA sowie Bundeskanzler der Republik Österreich a.D. und früherer Bundesparteivorsitzender der SPÖ)

 

 

 

Für viele Menschen scheint es keine glaubwürdigen Versprechen für die Zukunft mehr zu geben. Es gilt die Aufforderung, bequemen Wege zu verlassen und als Gesellschaft selbstbestimmter Individuen und aus dem Geist der europäischen Aufklärung neu aufzubrechen. Alles in Europa, was seit Jahrzehnten verlässlich und sicher erschien, ändert sich in rasantem Tempo. Die USA fühlen sich nicht mehr für die Sicherheit in Europa verantwortlich, die europäische Einigung wirkt nicht mehr selbstverständlich, China arbeitet sich in immer mehr Bereichen an die Weltspitze, Russland kehrt als internationaler Akteur zurück. Erneut dreht sich die Spirale der Aufrüstung und des nuklearen Wettrüstens. Es braucht Antworten auf große Zukunftsfragen sowie gesellschaftliche, soziale, ökonomische Perspektiven.

 

Wie haben sich Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur entwickelt? In welcher Welt werden die Kinder und Enkel leben? Was machen die Veränderungen mit den Europäern, den Deutschen, den Österreichern? Befindet sich Europa in einer Epoche, in der die Grundfesten der Nachkriegsordnung massiv infrage gestellt werden? Hängen Europas Einigung und seine internationale Bedeutung zentral von der Frage ab, wie sich Deutschland dazu verhält? Ist die Zentralmacht Europas orientierungslos? Wie bewahrt man in einer unsicheren Welt, was wichtig ist? Befindet sich das Parteiensystem europaweit in einem Umbruch, in dem die prägenden Volksparteien dramatisch an Zustimmung und politischer Bindungskraft verlieren? Mit welcher Dynamik vollzieht sich ein furioser technologischer Wandel? Welche wirtschaftlichen Konsequenzen ergeben sich aus der Beschleunigung, für die Künstliche Intelligenz sowie die Neufindung des Autos durch Elektromobilität und autonomes Fahren sorgen? Wie ist die Weltordnung in Ordnung mit zunehmenden Kriegen und Konflikten auch in Europas Nachbarschaft geostrategisch zu bewerten? Ist offen, wie die Europäischen Union ihre Sinnkrise überwinden soll? Welche neuen sozialen Herausforderungen ergeben sich durch den demografischen Wandel und Zuwanderung sowie vor allem angesichts einer rasant verändernden Arbeitsgesellschaft? Wie wird sich das Verständnis von Bildung und Berufstätigkeit verändern? Wie viele Arbeitsplätze sind automatisierbar? Werden die Gefahren unterschätzt, die von diesem Wandel ausgehen? Werden einmal HistorikerInnen diese Entwicklungen als einen Beginn eines neuen chinesischen Zeitalters und einen selbst verschuldeten Ausstieg Europas aus der Weltgeschichte beschreiben? Welche Antworten wird das Handeln der Politik liefern? Welche Lösungen gibt es auf diese skizzierten Gefahren, um den Menschen ein freies und selbstbestimmtes Leben in Frieden zu ermöglichen? Wie kommt die Gesellschaft wieder zu einem positiven Begriff von Zukunft und zurück zum Wunsch, diese zu gestalten, politisch wie individuell? Braucht es eine gesellschaftliche Utopie?

Aus organisatorischen Gründen wird höflich um Anmeldung(en) per Mail unter doebling@bsa.at gebeten.