20 Jahre nach dem EU-Beitritt Österreichs - Welches Europa wollen wir?

Die Europäische Union beruht auf der integrativen Idee, dass durch eine stärkere Verflechtung nach den Jahrhunderten blutiger Auseinandersetzungen der Friede in Europa dauerhaft gesichert werden kann. Mittlerweile hat der Prozess der europäische Integration, über den Abbau von Handelshemmnissen und der Schaffung eines Binnenmarktes hinausgehend, zu einer politischen Union auf demokratischer und rechtsstaatlicher Basis mit einem vom Volk direkt gewählten Parlament, einer gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik und einer engeren Zusammenarbeit in den verschiedensten Bereichen weiterentwickelt.

Dennoch werden die Stimmen jener lauter, wie dies nicht nur die letzten Wahlen und die gegenwärtigen Herausforderungen von Millionen von Menschen auf der Flucht vor Krieg und Terror bis zu Griechenland deutlich machen, die diese Idee eines gemeinsamen Europas schon immer bekämpft haben. Kurzsichtige ökonomische und populistische Winkelzügen sowie die "Verteidigung nationaler Interessen" führen zum Rückzug von der europäischen Ebene, deren Folge ein Auseinanderdividieren der Nationalstaaten wäre.

Da laut einer Einschätzung Trägheit in der Politik zu Rückschritten und auch zum Verlust von erworbenen Rechten und Errungenschaften führt, wollen wir als inhaltlichen Abschluss des Jubiläumsjahres 2015 mit europäisch gesinnten MeinungsträgerInnen, die sich aktiv für Europa einbringen, 20 Jahre nach dem EU-Beitritt Österreichs über neue Ideen und den Handlungsbedarf beim Projekt der europäischen Integration, mögliche gesamteuropäische Lösungsansätze sowie durch die Mitgliedstaaten untereinander solidarisch zu treffende Maßnahmen angesichts gegenwärtiger und neuer Herausforderungen für Europa diskutieren.