Gute Kulturpolitik ist (k)eine Kunst

Montag,
2
.10.
2017
 
Wien
Vereinigung sozialdemokratischer KünstlerInnen und Kulturschaffender
BSA Ottakring

Gute Kulturpolitik ist keine Kunst, diesem programmatischen Ansatz widmete sich Bundesminister Thomas Drozda im Gespräch mit Werner Rodlauer. Nach den einführenden Worten durch die Nationalratsabgeordnete Nurten Yilmaz, sie kandidiert als SPÖ-Spitzenkandidatin im Wiener Wahlkreis Nordwest, der die Bezirke Ottakring, Hernals, Währing und Döbling umfasst, drehte sich die Diskussion um die Frage, wohin die Kulturnation Österreich steuert.

Kultur ist wesentlich für die österreichische Identität und auch die Lebensqualität im Land, in diesem Sinne gilt es den Kulturbetrieb abseits teurer Logen und Parkettplätze zu ermöglichen, zu erhalten und zu eröffnen. Kunst bereichert nicht nur den Alltag, sondern kann auch eine kritische Reflexion gesellschaftlicher Verhältnisse bieten und heiße Eisen angreifen. Um das kreative Potenzial auch in der Zukunft entfalten zu können, möchte die SPÖ den Zugang zu Kunst und Kultur erleichtern und die Arbeitsbedingungen für Kulturschaffende verbessern. Die Sozialdemokratie unterscheidet sich von anderen Parteien dadurch, dass Kunst und Kultur allen Menschen unabhängig von ihrer gesellschaftlichen Stellung zugänglich sein soll.

Kreativität und Innovationsfähigkeit sind Schlüsselkompetenzen, um zentrale Herausforderungen wie etwa Digitalisierung bewältigen zu können. Wesentlich ist das klare Bekenntnis des Staates zur Freiheit der Kunst und zur öffentlichen Kunst- und Kulturfinanzierung, der Fokus wird auf das zeitgenössische Kunst- und Kulturschaffen gerichtet, wobei stark auf die Professionalisierung und entsprechende Investitionen in den Kunst- und Kulturstandort Österreich gesetzt wird.

Eine Forderung ist die Einführung des international erfolgreichen Museumssonntags, um den Zugang zu den Bundesmuseen und Sammlungen mit einem Tag Gratiseintritt pro Woche verbessert werden soll. Eine Valorisierung der Förderungen in allen Kunstbereichen ermöglicht Institutionen und der freien Szene eine bessere Zukunftsplanung. Der Versicherungsschutz der handelnden Personen muss wiederum der Arbeitsrealität angepasst werden. Das soll durch eine nachhaltige Reform der Arbeitslosenversicherung für Kunstschaffende und der Sozialversicherungsfonds für KünstlerInnen erfolgen, um der Prekarisierung Einhalt zu gebieten.

Für die Gleichbehandlung in allen Belangen braucht es die Anhebung der Staatsstipendien auf das Niveau des Mindestlohns, die Fortführung der Frauenförderung und den Ausbau der Stipendien für Alleinerziehende. In Zeiten stark veränderter Medien und Nutzungsgewohnheiten ist es umso wichtiger, dass ein Urhebervertragsrecht mit gerechtem Ausgleich der Interessen der UrheberInnen, VerwerterInnen und NutzerInnen geschaffen wird. Auch in der anschließenden Diskussion mit den interessierten Mitgliedern, die der Einladung des BSA-Ottakring und des VSK in das Café Ritter folgten, wurde deutlich, dass Kunst und Kultur zu den Menschen und die Menschen zu Kunst und Kultur zu bringen, der sozialdemokratischer Anspruch war und ist.

 

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