Klimasoziale Politik: Im Gespräch mit Ernest Aigner, Katharina Bohnenberger, Clara Moder, Mario Taschwer

Wie kann man eine gerechte und emissionsfreie Gesellschaft gestalten?
Gesundheit und Soziales • Umwelt und Infrastruktur • Wirtschaft und Arbeit
Wien
BSA Döbling
BSA Rudolfsheim-Fünfhaus
BSA Simmering
Bundesfachgruppe Medienberufe im BSA
Gesellschaft für Geistes- und Sozialwissenschaften
Vereinigung sozialdemokratischer Angehöriger in Gesundheits- und Sozialberufen
Vereinigung Sozialdemokratischer Universitäts- und FachhochschullehrerInnen
Mittwoch,
24
.11.
2021
18.00 Uhr

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-, Download unter https://zoom.us/

ZOOM LINK: https://us02web.zoom.us/j/88496070381

 

Ernest Aigner (wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Wirtschaftsgeographie und Geoinformatik der Wirtschaftsuniversität Wien und Co-Autor „Klimasoziale Politik – Klimasoziale Antworten auf die Pflegekrise“)

Katharina Bohnenberger (wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozioökonomie der Universität Duisburg-Essen und Co-Autorin „Klimasoziale Politik – Sozialpolitik für eine klimagerechte Gesellschaft“)

 Clara Moder (Referentin für Arbeitsmarkt und sozialpolitische Grundlagen bei arbeitplus und Co-Autorin „Klimasoziale Politik – Armut durch Klimapolitik überwinden“)

Mario Taschwer (wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Staatswissenschaften der Universität und Co-Autor „Klimasoziale Politik – Warum grüne Geldanlagen das Klima nicht retten werden“)

Die Klimakrise ist eine soziale Krise, die Krise wird überproportional von reichen Ländern, globalen Konzernen und Menschen mit hohem Einkommen und Vermögen verursacht. Dagegen tragen die Folgen der Krise vorwiegend die Menschen, die weder Geld noch Einfluss haben, beispielsweise BewohnerInnen von Ländern des globalen Südens, Menschen mit geringem Einkommen oder MigrantInnen. Diese Menschen leben besonders oft in prekären Verhältnissen, an lauten Straßen, in engen Wohnungen ohne Möglichkeit zur Kühlung oder günstigen Heizung, und sind besonders auf öffentliche Infrastruktur wie Personenverkehr, Grünanlagen oder Nahversorgung angewiesen. Ein möglicher Ausweg aus dieser zweifachen Krise ist klimasoziale Politik, die Klimapolitik als zentrales Instrument für eine sozial gerechte, fortschrittliche und emanzipatorische Gesellschaft versteht. Umgekehrt kann die Klimapolitik nur dann erfolgreich sein kann, wenn diese sozial ist. Klimasoziale Politik fordert ein menschenwürdiges Leben, das unabhängig von wirtschaftlichen Krisen jeder und jedem die gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht, und strebt nach einer sozialen, inklusiven und politisch fortschrittlichen Gesellschaft, in der alle Menschen ein selbstbestimmtes Leben führen können, ohne dabei die eigene oder die Lebensgrundlage anderer zu gefährden.

 

Wie lässt sich der Status Quo der Klimapolitik in Österreich skizzieren? Wie kann die klimasoziale Politik eine grundlegende Verbesserung des Lebens schaffen? Welche Vorschläge für einen Wandel zu klimasozialer Politik in unterschiedlichen Bereichen werden formuliert? Welche neuen Ideen gibt es von Erwerbsarbeit über Pflege bis zu Armutsbekämpfung für die Gestaltung einer sozial wie ökologisch nachhaltigen und gerechten Gesellschaft? Umfassen diese Bereiche nicht nur menschliche Grundbedürfnisse wie Gesundheit, Wohnen oder Ernährung, sondern auch Geschlechtergerechtigkeit, Inklusion, Überreichtum und ein zukunftsfähiges Staatsbudget? Warum muss diese keine Utopie bleiben? Was braucht es, politischen Willen und Verantwortungsbewusstsein von EntscheidungsträgerInnen und letztlich den BürgerInnen? Wie vereint klimasoziale Politik die Wege, die aus der ökologischen und sozialen Sackgasse führen? Welche sozialen und ökologischen politischen Schritte sind wünschenswert? Wie kann klimasoziale Politik Leben verbessern und Emissionen reduzieren? Was kann die Klimapolitik zu einer gerechten Gesellschaft beitragen? Wo können diese Maßnahmen ansetzen? Welche AkteurInnen verfolgen welche Strategien? Welche Allianzen ergeben sich daraus? Welche Konkreten Hürden und Widerstände gibt es? Welche sollten mitbedacht werden? Welche nächsten Schritte sind notwendig, um eine sozial gerechte Gesellschaft durch und mit Klimapolitik zu erreichen? Was kann Klimapolitik leisten? Wer stößt Emissionen aus und wie viel ist zu viel? Welche Sozialpolitik braucht eine klimagerechte Gesellschaft? Warum ist Geschlechtergerechtigkeit unverzichtbar auf dem Weg zu Klimagerechtigkeit? Wie kann man die Migrationsgesellschaft klimasozial gestalten? Wie kann man Armut durch Klimapolitik überwinden? Warum kann sich die Gesellschaft die Reichen nicht mehr leisten? Wie kann man Ernährung klimasozial gestalten? Wie wird Wohnen inklusiv, leistbar, emissionsfrei? Warum ist eine klimafreundliche Umgestaltung der Mobilität sozial gerecht? Welche klimasozialen Antworten gibt es auf die Pflegekrise? Wie kann man Lohnarbeit sozial und ökologisch nachhaltig gestalten? Wie kann man die Budget- und Steuerpolitik klimasozial umsteuern? Wie kann die Industriepolitik die Produktion zukunftsfähig machen? Welche Handlungspolitik bedarf es für eine klimasoziale Welt? Wie kann man bei Rohstoffen die Naturzerstörung und Ausbeutung beenden? Warum werden grüne Geldanlagen im Finanzsystem das Klima nicht retten? Wie können soziale und ökologische Ziele in den Vordergrund gestellt werden, um nicht zur Verschärfung multipler Krisen beizutragen?

Aus organisatorischen Gründen wird höflich um Anmeldung(en) per Mail unter doebling@bsa.at gebeten.