Quo vadis Österreich - Im Gespräch mit Trautl Brandstaller, Christian Friesl, Sylvia Kritzinger, Anneliese Rohrer und Eva Zeglovits

Europäische Identität und Solidarität sowie die Republik im Umbruch - Wertewandel in Österreich zwischen 1990 und 2018
Bildung, Kultur und Medien • Europa und Internationales • Innen- und Kommunalpolitik
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Dienstag,
15
.10.
2019
18.30 Uhr

BSA-Generalsekretariat

1010 Wien, Landesgerichtsstraße 16, 3. Stock

Dr.in Trautl Brandstaller (freie Publizistin, Journalistin bei der Wochenzeitung Furche und beim Nachrichtenmagazin Profil und 25 Jahre im ORF sowie Buchautorin "Die Republik im Umbruch")

Univ.-Prof. Mag. Dr. Christian Friesl, MBA (Theologe, Mitherausgeber des Buches "Quo vadis Österreich - Wertewandel zwischen 1990 und 2018", Leiter des Forschungsverbundes Interdisziplinäre Werteforschung an der Universität Wien sowie Leiter des Bereiches Bildung und Gesellschaft der Industriellenvereinigung)

Univ.-Prof.in Mag.a Dr.in Sylvia Kritzinger (Politologin, Mitherausgeberin des Buches "Quo vadis Österreich - Wertewandel zwischen 1990 und 2018", Projektleiterin Europäische Wertestudie EVS sowie Professorin für Methoden in den Sozialwissenschaften am Institut für Staatswissenschaft der Universität Wien)

Dr.in Anneliese Rohrer (Journalistin und Kolumnistin bei der Tageszeitung Die Presse sowie Buchautorin "Charakterfehler: Die Österreicher und ihre Politiker")

Dr.in Eva Zeglovits (Politologin sowie Geschäftsführerin des Markt- und Meinungsforschungsinstitutes IFES)

Die Nationalratswahl 2019 findet in Zeichen des Wertewandels statt, wobei Wahlkämpfe Spuren etwa beim sozialen Zusammenhalt hinterlassen. Die Europäische Wertestudie EVS erforscht seit dem Jahr 1990 umfassend, wie der Wertewandel in Österreich stattfindet, die ÖsterreicherInnen haben bei Arbeit, Frauen und Sicherheit umgedacht. Bisher wurden vier Erhebungswellen der EVS in den Jahren 1982, 1990, 1999 und 2008 durchgeführt, im Jahr 2018 wurde eine neue Erhebungswelle der EVS, an der nach anfänglich 15 europäischen Ländern mittlerweile 47 Staaten der EU und angrenzenden Regionen teilnehmen, erhoben, zudem wurden detaillierte soziodemographische Angaben wie beispielsweise Alter, Herkunft oder Bildung erfragt und im Jahr 2019 über die Bevölkerung Österreichs sowie zu deren Werthaltungen und Einstellungen in den Bereichen Arbeitswelt, Familie, Partnerschaft und Geschlechterverhältnisse, Religion, Politik und Demokratie, Diversität und sozialer Zusammenhalt, Europa und EU veröffentlicht, deren übergreifendes Thema lautet Europäische Identität und Solidarität. „Die Menschen kommen mehr und mehr in der funktional differenzierten Gesellschaft an und leben in vielen Werten ihr spezifisches Leben“, im Gesamtbild dominiert über die vergangenen rund 30 Jahre eine Tendenz in Richtung des „Mikrosozialen“.

 

Gemeinsam mit unseren Gästen möchten wir verschiedene Fragestellungen gemeinsam vertiefen: Was ist den ÖsterreicherInnen in ihrem Leben wichtig? Gewinnen die Lebensbereiche Freunde und Bekannte sowie Freizeit an Bedeutung? Wofür treten ÖsterreicherInnen ein und woran glauben sie? Verlieren Arbeit und Religion an Bedeutung? Wie arbeiten, wie gestalten sie ihre Beziehungen? Wie stehen sie zu Politik und Gesellschaft? Wird die Politik seit Erhebungsbeginn nur selten als sehr wichtig angesehen? Wie viele ÖsterreicherInnen zeigen sich mit ihrem Leben sehr zufrieden? Ist eine Aufhellung der Stimmungslage zu beobachten? Ist die Finanz- und Wirtschaftskrise weitgehend verarbeitet worden? Findet das Leben der ÖsterreicherInnen zunehmend in sozialen „Filterblasen“ statt? Wollen ÖsterreicherInnen in einer heilen Welt in einer Art von „Neo-Biedermeier“ leben? Wie lässt sich das Zusammenleben von Menschen mit verschiedenen Vorstellungen in Europa gestalten? Welche Rolle spielen Werte im Leben der ÖsterreicherInnen? Wie entwickeln sich die Werte in Österreich? Wie haben sich Werte zwischen 1990 und heute verändert, welche Gruppen stechen dabei besonders hervor? Wie können der Wertewandel oder auch Wertestabilität erklärt werden? Welche Erkenntnisse lassen sich darauf für Politik und interessierte Öffentlichkeit ableiten?

Aus organisatorischen Gründen wird höflich per Mail unter doebling@bsa.at um Anmeldung(en) gebeten.